Wir (Sohn und ich) waren Weihnachtsbaum einkaufen. Da warb mit großen Lettern ein Weihnachtsbaumverkäufer mit “19,90 Euro alle gesägten Nordmanntannen”. Der Andrang neben dem Einkaufscenter war groß. Das Wetter war schlecht. Es regnete.

Wir schlendern über den eingezäunten Platz, dessen aufgeweichter Untergrund doch sehr an Bilder aus dem Dokumentationsfilme von Woodstock erinnerten. Zunächst verwirrten mich die Preisschilder: 33 Euro, 29 Euro, 40 Euro. Blaufichten, Silberföhren und Graukiefer und was auch immer für Farb-Baum-Kobinationen zu finden waren, aber keine Nordmanntanne. Und wenn, dann nicht gesägt (vielleicht geschnitten, oder gekaut, ich weiß es nicht). Wo waren denn die Schnäppchen? Aber für eine lange Suche war das Wetter eindeutig zu unfreundlich.

Wir fanden einen hübschen Baum, vielleicht waren wir auch einfach nur so nass, dass er uns gefiel. Dann zur “Kasse”. Ein Herr Mitte Irgendwas stand dort und kassierte. Er hatte eine Art Kindergartentäschen viel zu eng um den etwas dickeren Hals geschnallt. Jeder Bezahlvorgang forderte von ihm körperliche Bewegungen, die ihm nicht leicht fielen. Die auch nicht schnell gingen. War aber egal, er hatte ja regenfeste Kleidung an. So blieb es beim System: kleine-Tasche-zu-eng-umgeschnallt-und-direkt-vor-den-weitsichtigen-Augen-nach-Wechselgeld-suchen.

Die nicht erfüllte Suche nach günstigen Bäumen wurde dann doch noch mit einem Extra-Aufschlag für das Netz um den Baum belohnt. Das Netz ist übrigens rot. Hat man sonst ja auch nicht so oft.

Ich hoffe, dass wir den Baum auch noch schön finden, wenn wir ihn im Zimmer aufstellen. Notfalls lassen wir es dann eben regnen. Bis er schön ist.

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